10 Tipps zum Lernen von Sprachen
Sprachen verbinden Menschen, mithilfe von Sprache (und dazu gehört natürlich auch die Gebärdensprache) können wir uns mitteilen, Informationen verarbeiten und Beziehungen aufbauen. Babys erkennen ihre Muttersprache unter anderen Sprachen und lernen gemeinhin schneller als Erwachsene. Kurzum, Sprachen sind extrem wichtig für das Miteinander!
Jeder, der schonmal im Ausland war und die Landessprache nicht sprechen konnte, kennt es: Man ist im wahrsten Sinne des Wortes SPRACHLOS. Sprachlos zu sein bedeutet, seine Unabhängigkeit einzubüßen und nahezu machtlos zu sein. Man schafft es vielleicht, sich durch Gesten und Mimik verständlich zu machen, aber eine Unterhaltung auf einem höheren Niveau ist kaum möglich.
Oft wird mit den Menschen, die die Landessprache nicht oder nur schlecht sprechen besonders LAUT gesprochen. Dabei ist der Sprachlernende keineswegs schwerhörig. Manchmal benutzen Muttersprachler auch eine grammatikalisch falsche Sprache mit Sprachlernenden, in der Hoffnung, dass z. B. "Du essen?" besser verstanden würde als "Möchtest Du etwas essen?". Oft meinen es die Muttersprachler gut, aber gelernt wird dadurch höchstens falsche Grammatik. (Mal ganz abgesehen davon, dass es schon irgendwie entwürdigend ist, wenn so kommunizieren soll).
Ausgewandert nach Kanada und Sprachenlernen: Euer Top-Thema!
Wir erhalten immer wieder Emails mit Fragen von anderen Auswanderungswilligen. Die häufigsten Fragen der zukünftigen Auswanderer betreffen die Familie und das Sprachenlernen.
"Wie kommen Eure Kinder mit der neuen Sprache klar? Und wie geht es in der Schule?"
Das sind die Top-Fragen von Euch. Da wir ja eine Familie mit zwei Kindern sind, möchten wir Euch gern helfen! Neben den Tipps in diesem Blogbeitrag bieten wir Euch demnächst auch regelmäßig Workshops für Auswandererfamilien an.
Sprachtests bestehen für den Express Entry
Wer über nach Kanada auswandern möchte, kommt an dem Sprachtest nicht vorbei. Ohne die Ergebnisse des Tests kann man seine Bewerbung gar nicht einreichen. Viele unterschätzen den Test und bereiten sich kaum oder nicht richtig auf den Test vor. Dabei kämpfen selbst Muttersprachler mit dem IELTS-Test, da das Format so ungewöhnlich ist.
Kinder müssen zum Glück diesen Test nicht absolvieren, aber bestimmt wäre es für die ganze Familie toll, gemeinsam die Sprache zu lernen und sich zu verbessern. Aber bitte mit Spaß! Bestimmt habt Ihr keine Lust, neben Arbeit, Schule und Auswanderungsvorbereitungen auch noch langweilige Übungen zu machen, oder? So ganz werden die Erwachsenen nicht drum herum kommen (sorry!), aber warum nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und die Vorfreude auf das neue Leben in Kanada schüren?
Hier kommen unsere 10 tolle Tipps zum Sprachenlernen mit der ganzen Familie für alle als Überblick:
10 Top-Tipps zum Sprachenlernen
1. NETFLIX, AMAZON PRIME & Co.
2. SPRACHENAPPS
3. SONGS
4. BÜCHER
5. ONLINE-KURSE
6. SPRACHTANDEM
7. WEBSITES: Webseiten
8. PODCASTS
9. CARTOONS
10. SPRACHWECHSELZEIT
1. Netflix, Amazon Prime & Co.
Viele Familien abonnieren einen Streamingdienst wie Netflix oder Amazon Prime. Wusstet Ihr, dass Ihr unter Audio die Sprache ändern könnt? So könnt Ihr oder Eure Kleinen ganz leicht die Lieblingsserie auf Englisch oder Französisch gucken - jedenfalls die meisten! Unsere Jungs mögen gern Lego City Serien, die gibt es sowohl auf Englisch als auch Französisch. Bei den Erwachsenenserien müsst Ihr ausprobieren, ob Ihr Eure Serie auch in der Fremdsprache gut verstehen könnt. Wir haben eine Liste mit Serien und Filmen für jedes Niveau zusammengestellt, die wir Dir gern per mail zuschicken.
2. Sprachenapps
Fürs Englischlernen gibt es viele Apps für Kinder. Für Französisch wurden wir nach intensiver Suche auch fündig, und unsere Kinder haben im Nachhinein wirklich von unseren Lieblings-Apps profitiert. Natürlich solltet Ihr trotz des Lerneffekts darauf achten, dass Eure Kinder nicht stundenlang vor dem Bildschirm sitzen. Unsere Kinder jedenfalls reagieren nach mehr als 20 Minuten täglich deutlich über, sodass wir die Zeit vor dem Tablet natürlich regulieren.
Unsere absolute Lieblings-App zum Englischlernen ist übrigens "Squirrel and Bär". Diese App können wir mit gutem Gewissen empfehlen, da sie keine In-App-Werbung oder Verkäufe beinhaltet und keine Nutzerdaten abfragt. Wie kann das sein? Squirrel and Bär ist eine preisgekrönte Sprachlernapp, in der das kleine Eichhörnchen (Squirrel) und der große Bär auf Abenteuerreise gehen, um die bedrohten Bienen zu retten.
Die App richtet sich an Spieler zwischen 3-9 Jahren, aber auch wir (G)Erwachsenen haben viel Spaß an der Geschichte. "Squirrel und Bär" müssen ihren Wald verlassen, um den Bienen zu helfen (sehr aktuelles Thema!). Außerhalb des Waldes sprechen die Tiere immer mehr Englisch, sodass die Kinder spielerisch nach und nach ihren Wortschatz aufbauen. Die Zeichnungen sind liebevoll, und man halt als Erwachsener einfach ein supergutes Gefühl, sein Kind damit spielen zu lassen.
3. Songs
Holt Euch z. B. auf Amazon Music eine Playlist für englische Kinderlieder oder kauft Euch eine CD mit englischsprachigen Kinderlieder und lasst die Musik beim Autofahren, Basteln oder Spielen im Hintergrund laufen. Über Musik lassen sich Sprachen sehr gut lernen, da man auch gleich die Aussprache mitlernt und es quasi unbewusst passiert. Ihr werdet sehen, wie schnell Eure Kinder mitsingen werden, auch wenn sie vielleicht nicht alles verstehen.
4. Bücher
Je nachdem, wie fit Ihr in Englisch oder Französisch seid könnt Ihr mit Euren Kindern z. B. Wimmelbücher oder Bilderbücher anschauen und die abgebildeten Objekte und Situationen auf Englisch/Französisch benennen. Dies dient auch Eurer Wortschatzerweiterung und festigt das Vokabular nachhaltig. Wichtige: Schaut Euch die Bilder vorher nochmal genau an, damit Ihr u. U. unbekannte Wörter nachschlagen könnt. Wisst Ihr z. B. was Schaufelbagger auf Englisch heißt? Oder Einhorn auf Französisch?
Ich finde es aber auch nicht schlimm, wenn man mal ein Wort nicht kennt und gemeinsam im Wörterbuch nachguckt, wie es heißt und wie man es ausspricht. Dies ist besonders für ältere Schulkinder auch eine sehr sinnvolle Übung, das Alphabet und die Arbeit mit dem Wörterbuch zu wiederholen und zu lernen. Lieben Eure Kinder auch den "Grüffelo" und können ihn auswendig aufsagen? Holt Euch die englischsprachige Originalversion - zu der gibt es auch die Hörspielausgabe - und lest und hört sie gemeinsam. Bald können Eure Kinder auch die englische Version!
5. Online-Kurse
Natürlich gibt es im Netz auch eine Vielzahl an Onlinekursen für so ziemlich alle Sprachen der Welt. Online-Kurse haben den Vorteil, dass Ihr dann lernen könnt, wann Ihr wollt und Ihr müsst dafür noch nicht mal das Haus verlassen. Voraussetzungen sind vor allem eine gute Internetverbindung und oft auch ein Kundenkonto bei der Lernplattform. Einige Anbieter speziell für Online-Sprachkurse für Kinder haben ganze Lektionen mit Songs und Arbeitsheften im Repertoire. Viele bieten kurze Informationstrailer und ein kostenloses Video an, sodass man entscheiden kann, ob einem das Format gefällt.
Außerdem könnt Ihr einen Online Lehrer buchen und entweder Einzel- oder Gruppenunterricht belegen. Auch wir bieten Englisch- und Französischunterricht für Euch an!
6. Sprachtandem
Das Prinzip des Sprachtandems ist schnell erklärt. Auf einer Platform (online oder an der Uni, VHS,...) suchst Du einen Muttersprachler und bietest im Gegenzug Deutsch an. So kannst Du Dich mit Deinem Tandempartner treffen und eine bestimmte Zeit auf Englisch sprechen und dann wechselt Ihr auf Deutsch. Davon profitieren beide Partner, sowohl sprachlich als auch interkulturelle.
7. Webseiten zum Sprachenlernen
Webseiten mit kostenlosen Kurzgeschichten auf Englisch gibt es viele! Manche sind auch mit schönen Bildern untermalt und können gemeinsam gelesen werden. Viele Seiten wie z. B. die des British Councils bieten auch Witze-Abteilungen und Spiele an, die den Kindern viel Spaß machen beim Lernen. Es lohnt sich, dort vorbeizuschauen, gerade wenn das Budget knapp ist.
8. Podcasts/Hörspiel
Podcasts und Hörspiele sind eine großartige Hilfe beim Englischlernen! Wie sonst kann man sein Hörverstehen mithilfe von Muttersprachlern fördern? Beim Podcast müsst Ihr Euch gut konzentrieren. Während Ihr und ältere Kinder mit Englischvorkenntnissen sicherlich eine Fülle an Podcasts zu Euren Lieblingsthemen im Netz finden könnt, so sind für jüngere Kinder Hörspiele zu bekannten Kinderbüchern sicherlich eine gute Alternative.
Mögen Eure Kinder auch so gern die Abenteuer des Drachens "Kokosnuss"? In dieser Ausgabe wird der kleine Drache Kokosnuss eingeschult und sein Onkel Robert aus England kommt zu Besuch. Kokosnuss, oder "Coconut", wie er auf Englisch heißt, lernt gleich ein wenig Englisch. Ihr könnt entweder die CD erwerben oder die Onlineversion auf Audible etc. herunterladen.
9. Cartoons/Comics
Wer hat als Kind nicht gern Comics gelesen (oder tut es heute noch)? Comics und Cartoons helfen uns, eine Geschichte mithilfe der Bilder zu verstehen. So könnt Ihr auch wunderbar gemeinsam mit Euren Kindern Englisch lernen - oder Französisch! Ähnlich wie beim Bilderbuch können wir gleich sehen, worum es geht und die Bilder helfen uns, die neuen Wörter besser zu erinnern. Bekannte Comic-Klassiker sind "Tim und Struppi" oder "Die Schlümpfe". 10. Sprachwechselzeit in der Familie
Wenn Ihr Lust dazu habt, spricht auch nichts dagegen, in der Familie eine Zeit zu vereinbaren, in der Ihr miteinander Englisch oder Französisch zu sprechen. Dies kann je nachdem, wie sicher Ihr in der Fremdsprache seid beim Abendbrot sein ("May I have the salt, please?") oder beim Spazierengehen oder beim Rollenspielen sein. Nur Mut!
Wichtig ist dabei allerdings, dass die Kinder wissen, dass nun die Sprache gewechselt wird und dass sie auch Lust dazu haben. Es hat wirklich keinen Sinn, einfach zu bestimmen, dass jetzt Englisch gesprochen wird, wenn die Kinder dies ablehnen. Dies war bei uns zunächst der Fall, weil die bevorstehende Auswanderung für die Kinder aufregend genug war und sie die Konstante "Deutsch" in unserem Familienleben brauchten. Dafür bestehen sie nun, da wir in Kanada sind, auf ihre Französischzeit. Besonders lustig ist für sie, dass der Papa ja kein Französisch kann und das lernen möchte. Dass der Papa ein gewisses schauspielerisches Talent hat und dieses bei diesen Lektionen voll auslebt, hilft natürlich. Außerdem finden sie es lustig, dass sie mittlerweile mehr Französisch können als ihr Papa und sie IHM mal was beibringen können. Fazit: Man muss schon über sich selber lachen können!
Das waren unsere 10 Top-Tipps zum Englisch lernen! Oder Französisch.
Habt Ihr Tipps, wie Ihr Sprachen lernt?
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